Ihr Gehirn ist ein Muskel

»Use it or lose it«  oder »Nutze es, oder es verschwindet.«
Sowohl Körper als auch Geist lassen sich gezielt aktivieren. Eine gute Versorgung mit Nährstoffen,
ausreichende Bewegung und regelmässiges Gehirntraining steigern unsere Leistungsfähigkeit.

Körperliche Aktivität

Was gut fürs Herz ist, kann fürs Hirn nicht schlecht sein. Bewegung tut allen  gut – unabhängig davon, wie alt sie sind. Sportlich aktiv zu sein muss bei älteren Menschen aber nicht heissen, Leistungssport auf hohem Niveau zu betreiben. Es ist wichtig, Aktivitäten zu wählen, die Spass machen und den Sport nicht als Wettbewerb aufzufassen.

Als ideale Bewegungsform, besonders im fortgeschrittenen Alter, erweist sich das sportliche Gehen, auch Nordic Walking genannt. Es entlastet durch die Zuhilfenahme von speziellen leichten Stöcken die Wirbelsäule und die Gelenke.

Paar bei Dehnübungen

Täglich ca. 30 Minuten Bewegung fördern die Durchblutung, stärken die Muskeln und Gelenke und stimulieren die Leistungsfähigkeit der grauen Zellen.

Körperliche Ertüchtigung in der Gruppe kann motivierend wirken und mehr Spass machen, gleichzeitig bietet sie Gelegenheit, soziale Kontakte zu pflegen!

Geistige Aktivität

Durch gezieltes Konzentrations- und Gedächtnistraining, fordernde geistige Betätigung, aber auch durch Ausbrechen aus alten Gewohnheiten und Automatismen kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns bis ins hohe Alter erhalten werden. Auch wenn die Lernfähigkeit im Alter abnimmt, können spezielle Strategien die Aufnahmefähigkeit positiv beeinflussen.

Um Ihr Gehirn in Schwung zu halten, können Sie zum Beispiel:

Wieder ein Musikinstrument spielen oder eine Fremdsprache erlernen

Jassen oder andere Karten- und Gesellschaftsspiele spielen

Theaterkurse besuchen

Alleine oder in der Gruppe ein Sudoku oder ein Kreuzworträtsel lösen

Ein Buch oder die Zeitung lesen und im Freundeskreis darüber diskutieren

Gedächtnisspiele auf Papier oder am PC spielen

Ins Theater, Kino oder in ein Konzert gehen

Freizeitbeschäftigungen wie Nähen, Basteln, Kochen beibehalten

Versuchen Sie auch mal aus Ihrer Routine auszubrechen und gehen Sie z.B. auf einem anderen Weg zum Supermarkt oder ändern Sie Ihre Alltagsroutine.

Sie können auch mal Ihre Sinne auf neue Art einsetzen. Schreiben Sie z.B. Ihren Namen und Vornamen mit der linken Hand (falls Sie Rechtshänder/in sind und umgekehrt). Versuchen Sie Ihr Münzen nur durch Tasten zu zählen oder putzen Sie sich die Zähne mit der anderen Hand.

Wichtig ist es, sich bewusst zu machen, dass man bis ins höchste Alter lernfähig ist und dass man diese Gabe auch bewusst nutzt.

In der Rubrik Gehirntraining schlagen wir Ihnen verschiedene Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsübungen vor, die Sie online ausführen oder im PDF-Format herunterladen können.

Soziale Aktivität

Kontakte halten geistig jung. Studien haben aufgezeigt, dass bei älteren Menschen die geistige Leistungsfähigkeit umso weniger nachlässt, je intensiver sie sich sozial betätigen.

Bleiben Sie neugierig und offen und lassen Sie sich auch auf Neues ein. Der Kontakt zu anderen Menschen ist bereichernd und bringt erfrischende Abwechslung in den Alltag!

Es gibt viele Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und Spass zu haben. Sie können:

Freundinnen und Freunde oder Verwandte besuchen oder einladen
Eine lang erträumte Reise unternehmen
Sich einer Freizeitgruppe anschliessen
Soziale Kontakte und körperliche Aktivität verbinden und an Fitness- oder Sportkursen teilnehmen
Alle Gelegenheiten nutzen, um mit anderen in Kontakt zu kommen: Sprechen Sie mit dem Taxichauffeur, mit der Kassiererin oder dem Kassierer im Supermarkt oder mit den Leuten im selben Lift
Ehrenamtlich in einem Verein oder einer Selbsthilfegruppe mitarbeiten
Mit früheren Freundinnen und Freunden per Telefon oder per E-Mail wieder Kontakt aufnehmen
Gemüsekiste

Ernährung & Schadstoffe

Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit hängen eng von einer optimalen Hirnstoffwechseltätigkeit ab und diese wiederum von der aufgenommenen Nahrung und Flüssigkeit. Daher ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Die aufgeführten Grundprinzipien entsprechen den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.

Schweizer Lebensmittelpyramide

Gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung

Schadstoffe

Rauchen schädigt die Organe und Blutgefäße und wirkt sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Rauchen das Risiko erhöht, an Demenz zu erkranken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die möglichen Rauchentwöhnungsbehandlungen.

Geniessen Sie alkoholische Getränke mit Mass: gelegentlich ein Glas Rotwein zu einem guten Essen oder ein Aperitif mit Freunden ist erlaubt.

Giftstoffe wie Cannabis und härtere Drogen schaden einerseits Ihrem Körper in Bezug auf kognitive Störungen, andererseits beeinträchtigen sie die Stoffwechselfunktion des Körpers im Allgemeinen und können schwerwiegende Folgen haben. Verzichten Sie deshalb vollständig darauf.

Links & Downloads

Schweizerische Gesellschaft für Ernährung: http://www.sge-ssn.ch
Alzheimer Schweiz: http://www.alz.ch
Gesundheitsförderung Schweiz: https://gesundheitsfoerderung.ch
Pro Senectute Schweiz: https://www.prosenectute.ch
Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz: https://www.hepa.ch

Stress

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf äussere Reize, die als Herausforderung oder Bedrohung empfunden werden. Hie und da etwas Stress kann nicht schaden. Im Gegenteil, leichter Stress als Reaktion auf die Herausforderungen, denen Erwachsene gegenüberstehen, wirkt stimulierend, belebt und motiviert dazu, sein Bestes zu geben.

Bei zu starkem, lange anhaltendem Stress kann er sich jedoch schädlich auf das Gehirn und andere Körperzellen auswirken und die Leistungsfähigkeit herabsetzen.

Es ist daher wichtig, die Stressfaktoren zu erkennen und zu neutralisieren. Nicht immer können sie ganz vermieden werden, deshalb ist es wichtig, dass man lernt, wie der Stress bewältigt werden kann.

In der Rubrik Behandlung schlagen wir Ihnen verschiedene Übungen zur Stressbewältigung vor.